Es gibt Reisen, die vergisst man – und es gibt solche, die sich leise in die eigene Geschichte einschreiben. Unsere Woche auf der Sea Cloud Spirit, einer majestätischen Dreimastbark mit weisser Eleganz und poetischem Takt, gehörte eindeutig zur zweiten Sorte. Vom ersten Schritt an Deck war klar: Dies ist kein Kreuzfahrtschiff – dies ist ein schwebender Traum unter Segeln.
Die Route führte uns von Valletta, der barocken Hauptstadt Maltas, entlang der Nord- und Westküste Siziliens: Trapani, Palermo, Lipari, die Äolischen Inseln und zurück ins Herz des Mittelmeers. Acht Tage, 1264 Kilometer, drei Länder – und unzählige Eindrücke.

Tagsüber erlebten wir Orte wie aus alten Filmen: Kirchen, die wie Gedichte aus Stein wirken, Gassen, in denen Zitronenduft und Stimmen in der Hitze flirren. Doch das eigentlich Unvergessliche geschah zwischen den Häfen: auf Deck. Segel setzen in Stille, ohne Maschinenlärm – nur Wind, Seil und Mensch. Barbara kletterte mutig in die Takelage, ich hielt mit der Kamera inne – und mit dem Herzen sowieso.

Wir badeten im offenen Meer, hörten Vorträge im Maschinenraum, tranken mit Acrylfabrikanten Wein unter Sternen und philosophierten mit einer Reiseleiterin, die gar nicht im Dienst war. Man lachte, staunte, schwieg.

Der letzte Abend auf See war erfüllt von dieser besonderen Art von Melancholie, die nur schöne Abschiede erzeugen: Wenn man weiss, man geht – aber nicht, ohne etwas mitgenommen zu haben. Einen Geruch, einen Gedanken, ein gemeinsames Lächeln im Wind.
Und weil Worte nicht immer reichen…
…haben wir aus dieser Reise auch ein Lied gemacht. Es heisst „Segel über Sizilien“, erzählt unsere Geschichte in Versen, Streicherlinien und leisen Bläsern – wie ein musikalisches Reisetagebuch.
Fotobuch von der Reise:
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