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30 Jahre /ch/open

Vor dreissig Jahren, genau an meinem Geburtstag haben wir – siehe Teilnehmerliste – den Verein UNIGS gegründet. UNIGS stand für Unix Interessengemeinschaft Schweiz. Damals zählten wir noch zu einer handvoll Verrückten, welche nicht mit den damals gebräuchlichen Betriebssystemen wie zum Beispiel VMS arbeiten wollten. Uns begeisterten die offenen Systeme und die damals modernen Programmiersprachen wie C oder später C++.

Nach und nach etablierte sich der Verein zu einer festen Grösse in der Schweiz. Bald organisierten wir die Workshop Tage am Technikum Rapperswil, welche immer gut besucht waren und bis heute auch an der ETH mit grossem Erfolg durchgeführt werden.

Als Gründungs- und Ehrenmitglied freut es mich, dass der Verein, welcher 1994 dann den Namen /ch/open erhielt, auch heute noch sehr erfolgreich ist und immer wieder mit neuen Initiativen überrascht.

Mehr Informationen zur Geschichte der /ch/open findet Ihr hier …

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Wer wundert sich über Insieme?

Jetzt reiben sich die Politiker von links bis rechts die Augen über den 150 Millionen-Skandal, welcher das Projekt Insieme der Steuerverwaltung auslöste. Dieser Skandal reiht sich nahtlos in vergangene Projekte, sei es beim VBS, oder dem Sozialamt der Stadt Zürich. Die Liste liesse sich fast beliebig weiterführen.

Es gibt viele Gründe, weshalb es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt:

  • In Bern herrscht ein regelrechter Filz zwischen den Verwaltungen und den Firmen vor Ort. Wer schon mal versucht hat, einen Auftrag in Bern zu erhalten, weiss wie schwierig es ist, überhaupt ins Gespräch zu kommen. Das wird alles unter „Kollegen“ geregelt.
  • Projektführung wird in vielen Branchen nicht beherrscht. Oft sind Projektverantwortliche weder in der IT noch in der Administration in der Lage, Projekte professionell zu führen. Ausbildungen, welche das Thema beinhalten, vermitteln Werkzeuge, Formulare und Techniken, zwingen die Teilnehmenden aber kaum, über Ihr Handeln wirklich zu reflektieren.
  • Moderne Hilfsmittel zur Prozess-Analyse, wie zum Beispiel BPMN werden heute noch kaum genutzt. Dabei würden sie helfen, dass solche Abstürze, wie bei Insieme viel weniger vorkommen würden, weil beim Auftraggeber und Auftragnehmer klar wäre, was eigentlich entwickelt werden soll.
  • Ethik, aber auch Vertraulichkeit und Datenschutz wird in der Informatikausbildung, aber auch bei vielen Informatikern nicht besonders gross geschrieben (es gibt zum Glück viele Ausnahmen). Das zeigt auch der kontinuierliche Datenfluss durch Informatiker an die Steuerbehörden in Deutschland.

Leider bin ich wenig optimistisch, dass sich an diesen Punkten in den nächsten Jahren viel ändern wird. So werden wir weiter mit Projekten, wie Insieme leben müssen.

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Unendliche Spamflut …

Main Mail-Server ist durch die Dienste von Spamchek geschützt. Monatlich kriege ich die Auswertung, mit der Mail-Statistik. Ist es nicht verrückt, wie viele Spam-Nachrichten dass in der Welt herum gesendet werden. Im Februar 2012 hat Spamchek 15’936 Mails verarbeitet und davon 15’318 Nachrichten heraus gefiltert. Zum Glück haben mich (bzw. alle, welche eine Mail-Adresse in der Domain kousz.ch haben) auch 28 Viren-Mail gar nicht erst erreicht.

Hier die aktuelle Statistik von Spamchek:

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Videoanleitungen

Zunehmend werden heute für Produkte Videos produziert, welche meist auf Youtube abgelegt werden. Die Produktion wird durch entsprechende Programme auch zunehmend vereinfacht. So produzieren auch wir in unserer Firma Videos für unsere Produkte. Ein gutes Beispiel dafür ist PkOrg, welches für alle Anwender mit Videos beschrieben wird.

In der Sendung 10vor10 wurde heute ein Beitrag gesendet, welcher sich mit diesem Thema befasst hat. Hier ein Ausschnitt aus dieser Sendung:

Wir produzieren unsere Videos mit der Software Screenflow auf Mac’s. Beispiele von solchen Videos findet man hier:

Hilfevideos für PkOrg

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Informatiker und deren Umgang mit Daten des Arbeitgebers – Persönlichkeitsschutz der Medien …

Im Moment schlägt ja der Fall des ehemaligen IT-Mitarbeiters hohe Wellen. Als IT-Unternehmer und engagierter Ausbildner bedaure ich, wie immer wieder IT-Mitarbeitende in Fälle von Datendiebstahl involviert sind. Man denke nur an die Fälle bei den verschiedenen Banken – aktuell jetzt gerade wieder bei der Bank Sarasin. Leider dürfte dies lediglich die Spitze des Eisberges darstellen.

Es mag moralische Gründe geben, warum man Daten vom Arbeitgeber stiehlt, aber ob das der richtige Weg ist, um seine Anliegen durchzusetzen, bleibt fraglich. Für mich ist klar, dass gerade auch diesem Aspekt in der Ausbildung von Informatikern noch viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Allerdings ist auch der Umgang mit dem Persönlichkeitsschutz der Medien sehr fragwürdig. Im Falle von Reto T. (Bank Sarasin) braucht es 3 Klicks und der Name ist gelüftet.

Ausschnitt aus Artikel im Blick vom 8. Januar 2011:

Anschliessende Suche auf tel.search.ch:

Gewissheit gibt dann die Abfrage im Handelsregister:

Es lohnt sich also, gut zu überlegen, ob es sich lohnt, die eigene, berufliche Existenz so schnell und nachhaltig zu zerstören.

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Rede anlässlich der Informatik-Expertenfeier 2011

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

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Heute kommen wir wieder zusammen um den erfolgreichen Abschluss der Prüfungssession zu feiern. Ich finde es eigentlich der schönste Tag der ganzen Prüfungssession, weil es für mich die Solidarität des Berufsstandes des Informatikers eindrucksvoll aufzeigt.

Alle von Euch haben mehrere Jugendliche bei ihrem Gesellenstück begleitet, wohlwollend geprüft und beurteilt, immer aber auch verantwortungsvoll, gegenüber den Betrieben und all denen, welche ihren Berufsabschluss schon absolviert haben.

Ihr habt ein Wertpapier mit Bestand verliehen!

Es zeigt auf, dass auch wir bereit sind, unseren Berufsstand zu pflegen, weil wir bereit sind, etwas zu tun, dass uns nicht direkt von Nutzen ist, weil wir bereit sind, etwas für unsere Jugend zu tun – dafür gebührt Euch allen mein herzlichen Dank!

Die diesjährige Prüfungssession war für die Expertinnen und Experten der Informatikpraktiker eine besondere Herausforderung – oder haben wir das vielleicht nur gemeint?

Wir wurden nämlich mit einer Gruppe von Kandidaten konfrontiert, welche einer besonderen Gruppe angehören. Sie haben die Diagnose „Asperger-Syndrom“, einer speziellen Form des Autismus.

An welchen Symptomen erkennen wir ein Asperger Syndrom? Typische Kennzeichen sind:

  • nur flüchtiger Blickkontakt
  • eher gestelzte, hochgestochene Sprache, eigenartige Ausdrucksweise
  • spezielle Emotionalität
  • spezielle, nicht altersgerechte Interessen
  • schnell abgelenkt
  • Konzentrations- und Lernprobleme

Ich habe vorher gesagt, vielleicht hätten wir auch nur gemeint, eine besondere Herausforderung zu haben.

Wenn wir in uns gehen, werden uns viele Beispiele in den Sinn kommen, wo wie die vorherigen Kennzeichen mehr oder weniger ausgeprägt erkannt haben.

Ich wage die Prognose, dass gerade wir in unserem Berufsstand, mehr Absolventen als wir denken, in irgend einer Weise vom Asperger-Syndrom betroffen sind – beachtet – ich rede bewusst nicht von Krankheit!

Welche Erfahrungen haben wir nun gemacht?

Die wichtigste ist wohl, dass wir uns einmal mehr bewusst geworden sind, dass es zum Glück ganz verschiedene Menschen gibt. Zum Glück!

Frau Bettina Jenni von der UNI Zürich hat eine Gruppe von Expertinnen und Experten sorgsam an das Thema herangeführt, was für uns ausserordentlich spannend war. Und wenn wir ehrlich sind, war dann gar nicht so viel anders, als bei den anderen, sogenannt normalen Kandidatinnen und Kandidaten, es gab sehr gute Absolventen, aber auch weniger gute, so wie überall!

Mit ein wenig Rücksichtnahme und Feinfühligkeit gelang es auch hier, eine faire und aussagekräftige Aussage zur fachlichen Kompetenz zu machen.

Trotzdem möchte ich allen Expertinnen und Experten, welche diese Kandidaten geprüft haben, ganz herzlich für den besonderen Einsatz danken und freue mich, wenn sie sich auch im neuen Jahr wieder bei diesen Kandidaten mitwirken.

Für das kommende Prüfungsjahr wünsche ich mir besonders auch als Unternehmer wieder gleich engagierte Expertinnen und Experten, welche verantwortungsvoll, fair und wohlwollend an ihre Expertentätigkeit gehen.

Zum Abschluss möchte ich mich aber auch bei allen anderen Expertinnen und Experten, aber auch bei Christina und Franz für den grossen Einsatz danken. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Prüfungssession mit Euch!

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Warnung vor Phishing-Mails

Aktuell sind wieder besonders viele Mails unterwegs, welche den Nutzern von Bank-, Post-, Swisscom oder Mail-Diensten die Usernamen und/oder Passwörter entlocken wollen. Am folgenden Beispiel soll gezeigt werden, wie solche Missbräuche erkannt werden können:

Fake Mail Phishing

 

In diesem Mail wird dem Leser der Eindruck erzeugt, dass ein Missbrauch mit dem eigenen Web-Mail vorliegt. Mindestens drei Eigenschaften zeigen aber, dass es sich sicher um ein Phishing-Mail handelt:

  • Im Absender sehen wir eine Adresse, welcher nicht mit der Adresse des eignenen Mail-Servers (Anbieter) überein stimmt.
  • Verdächtig ist auch, dass im Empfänger Feld „undisclosed recipient“ steht. Das bedeutet ja so viel wie „ungenannte Empfänger“. Wenn es sich beim Absender um den Betreiber handeln würde, würde dieser auch Ihre Adresse kennen und mit dieser auch arbeiten – kurz – es würde Ihre Adresse an dieser Stelle stehen.
  • Beim Link „http://upgrade/accountverification“ handelt es sich um eine falsche Linkadresse. Diese müsste ja irgendwie aus xxx.xxx.ch, oder ähnlich, bestehen. Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem Link aber tatsächlich eine richtige Adresse, welche auf ein php-Programm verweist. Diese Seite würde dann vermutlich (nicht ausprobiert) Ihre richtigen Mailserver-Daten abfragen.
  • Verdächtig ist aber auch das Absende-Datum dieser Nachricht …

Einmal mehr – Mails immer genau anschauen und überlegen, ob diese Mail tatsächlich geöffnet werden soll – erst recht, wenn darin Links enthalten sind.

 

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Wie könnte der Informatikberuf weiter entwickelt werden?

Inzwischen ist der Informatikberuf zu einem bedeutenden Beruf geworden und in der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Die vielen Jahre haben gezeigt, dass das Modell der Modularisierung (in diesem Beruf) funktioniert. Da möchte wohl kein Lehrmeister mehr zurück.

Mit dem dazu kommen von neuen Berufsbildern und neuen Berufen würde sich aber eine sanfte Reform der verschiedenen Berufe aufdrängen.

Eine Aufteilung in folgende Berufe wäre sicher ein grosser Fortschritt:

Die blauen Ausbildungen wurden kürzlich neu geschaffen oder bewähren sich seit Jahren. Selbstverständlich müsste auch der Informatiker Systemtechnik sanft renoviert werden.

Weiter müsste der Informatikpraktiker jetzt von der ODA entsprechend portiert werden, meiner Meinung nach besteht da ein Bedürfnis, aber man muss sich da sicher mehr anstrengen, weil dazu ganz neue Kreise (potentielle Lehrbetriebe) angesprochen werden müssten (die lassen sich halt leider nicht bei den klassischen Informatikbetrieben/Banken finden).

Schon aus ausbildungssystematischen Gründen wäre es sehr wünschenswert, wenn der Informatiker Support neu als 3-jährige Lehre ausgestaltet würde. Dabei müsste die Ausbildung so ausgerichtet werden, dass sie von einem Sek B Schüler absolviert werden kann.

Der Informatiker-Applikationsentwicklung könnte zum Beispiel mit dem Swissmem zusammen in einen eher technischen Applikationsentwickler „umgebaut“ werden.

Neu zu schaffen wäre ein Beruf Wirtschaftsinformatiker. Dieser sollte sich einerseits durch Kompetenzen in der Softwareentwicklung auszeichnen. Dabei sollen sich diese aber klar an betriebswirtschaftlichen Aspekten ausrichten. Die Allgemeinbildung sollte sich dafür eher an die Kompetenzen der Kaufleute orientieren.

Bei der ganzen Renovation sollte darauf geachtet werden, dass sinnvolle Übergänge geschaffen werden.

Spannend bei einem solchen Konstrukt wäre auch die Tatsache, dass die Weiterbildung sich bereits an diesem Schema orientiert. Dort gibt es zum Beispiel eine HF mit Ausrichtung Systemtechnik und Applikationsentwicklung (eher technisch) und eine HF Wirtschaftsinformatik. Bei den Fachausweisen zeichnet sich übrigens eine ähnliche Entwicklung ab.

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Lehrberuf Informatiker den effektiven Bedürfnissen anpassen

Der Kanton Zürich hat ein Portal aufgeschaltet, auf welchem Ideen zum Thema IT und Medien im Kanton Zürich eingereicht werden können. Auch ich habe mich mit einem Vorschlag beteiligt.

Mein Beitrag hat zum Inhalt, dass der Kanton etwas unternehmen sollte, dass der Lehrberuf des Informatikers, bzw. Informatikerin auch für Frauen interessanter gestaltet werden sollte.

Dank Eurem Voting hat mein Vorschlag den Platz 8 erreicht. Immerhin wurden viele 100 Vorschläge eingereicht.
Herzlichen Dank für Euer Voting!

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