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Nachruf: Denis L. Baggi
(10.2.1945 – 30.3.2013)

Denis BaggiHeute ist Denis Louis Baggi in Lugano völlig unerwartet an einem Herzleiden verstorben. Damit verlieren wir einen spannenden und visionären Menschen, der hier in der Schweiz in den 80-ziger Jahren viel zur Verbreitung von offenen Systemen beigetragen hat. Er war in der Informatik zeit seines Lebens einige Systemtakte voraus.

Geboren im Tessin ging er nach seinem Studium an der ETH in Zürich in die USA an die University of California at Berkeley und doktorierte dort zu den Themen Artificial Intelligence and Musicology. Später wurde er Professor am Polytechnic Institute of New York. Danach arbeitete er in der Forschung bei den AT&T Bell Laboratories in Murray Hill und dann am International Computer Science Institute in Berkeley.

1980 kehrte er wieder in die Schweiz zurück, nachdem er von der Firma Mettler AG in Greifensee ein Angebot einer Forschungs- und Leitungsfunktion in der damals neu gegründeten Forschungsabteilung des Unternehmens erhielt. Mit einer kleinen Gruppe beschäftigte er sich dort mit den Themen künstliche Intelligenz, neue Programmiersprachen und Betriebssysteme.

Denis L. Baggi gehörte dann schon bald zu den treibenden Kräften, welche am 10. Dezember 1982 die UNIGS gegründet haben.

Neben der Informatik hatte er aber noch eine weitere grosse Leidenschaft: Musik war für ihn ein wesentlicher Lebensinhalt. Ihn faszinierten die mathematischen Zusammenhänge der Musik von klassischen Komponisten genau so, wie Jazz aus New Orleans.

In den letzten Jahren entwickelte er ein Datenformat auf XML-Basis, welches die Beschreibung von Musik in einem viel allgemeineren Datenformat ermöglicht. Im Gegensatz zu MP3 oder dem WAV Format ermöglicht sein neuer Musikformatstandard IEEE 1599 (2007 verabschiedet) ein aktives, navigationsgesteuertes Musikerlebnis, da die Musik mit Noten, Bildern, Videos, Texten, Links, Nutzungsdaten, musikwissenschaftlichen Analysen und so weiter ergänzt werden kann. Jetzt im April wird ein Buch von ihm zu diesem neuen Standard erscheinen (Music Navigation with Symbols and Layers, ISBN: 978-0470597163).

Ich selber lernte Denis Baggi 1981 bei meinem Eintritt in die Forschungsabteilung der Firma Mettler kennen. Hauptsächlich ihm als meinen damaligen Chef, verdanke ich meinen Weg in der Informatik. Als Elektroniker bin ich in seine Gruppe eingetreten, als Informatiker habe ich sie 5 Jahre später wieder verlassen! Bei ihm durfte ich lernen, wie UNIX, TCP-IP und moderne Sprachen wie C, DB-Server (damals Ingres), lex und yacc funktionieren. Das war nicht kürzlich, sondern vor über 30 Jahren!

Ich danke Dir für alles, was ich von Dir lernen durfte!
Jean-Pierre
(ebenfalls Gründungsmitglied)

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(10.2.1945 – 30.3.2013)

Bye bye Walter Wehrle
(17.12.1926 – 23.1.2013)

Walter Wehrle (ww)Was für eine traurige Nachricht – Walter Wehrle ist von uns gegangen!

Wenn man in Wallisellen aktiv war, sei es in Politik, in Vereinen oder in einem Unternehmen, dann hat man ww gekannt. Aber auch als Leserin oder Leser vom Anzeiger von Wallisellen wird das Kürzel ww ein Begriff gewesen sein. Seine Artikel hatten nicht nur Gehalt, sie waren geprägt von Charme, Witz und Humor.

Ihn als Journalist hat ausgezeichnet, dass er lieber das Positive als das Negative gesehen und geschrieben hat. Veranstaltungen, Feste aber auch politische Anlässe und Ereignisse in Wallisellen wurden in den letzten Jahrzehnten letztlich von Walter Wehrle abgerundet, beschrieben und dokumentiert.

Deine Beiträge und Berichte über das Leben in Deinem Wallisellen – auch wenn Du mal etwas durchaus Ernstes ein wenig auf die Rolle genommen hast – werden fehlen. Deine Feder, aber auch Dich als Mensch werde ich vermissen.

Ich bin traurig!

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(17.12.1926 – 23.1.2013)

Kino Orion, Dübendorf

Das kleine Kino Orion war von der Schliessung bedroht. Ein Verein hat darum im Dezember 2010 den Betrieb des Kinos übernommen.

In den vergangenen 12 Monaten habe ich über 60 Vorführungen mit den alten Projektoren als Operateur bestritten. Nun geht diese Ära zu Ende. Ich wünsche allen viel digitalen Kinospass!

 

 

 

 

 

 

 

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Erfahrungen mit dem Elektroauto iMiev von Mitsubishi

Seit dem 2. August 2011 bin ich nun mit dem iMiev von Mitsubishi unterwegs. Inzwischen kann ich von einigen Erfahrungen berichten.

POSITIV

Grundsätzlich ist der iMiev ein tolles Auto. Im Alltag fährt er sich wie ein normales Auto. Besonders positiv fällt die gute Beschleunigung auf, welche besser ist als beim Think (welchen ich nach einem halben Jahr zurück gegeben hatte) und dem Smart, welchen ich auch mal zur Probe gefahren hatte.

Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass das Auto mit dem üblichen Komfort ausgerüstet ist, so wie man ihn von einem modernen Auto erwarten kann, wie zum Beispiel Klimaanlage und Heizung, automatisches Licht, Stadtlicht, etc.

Ganz erfreulich ist auch der Strom-Verbrauch. Bis heute habe ich 4711 Km zurückgelegt. In dieser Zeit musste ich das Fahrzeug mit 1092 kWh beladen. Auf der Stromrechnung der Werke Wallisellen wird der Preis für diesen Verbrauch mit CHF 125.50 (also 11.49 Rp/kWh) verrechnet. Damit verbraucht das Fahrzeug Strom für CHF 2.60 / 100 Km!

Das Auto fährt sich wunderbar auch auf Schnee und Eis – leider halt nicht sehr weit!

NEGATIV

An einen Punkt haben die Entwickler von Mitsubishi allerdings nicht gedacht: Die Winter in unseren Breitengraden sind vermutlich anders, wie in Japan. Die angegebene Reichweite von ca. 100 – 130 Km halbiert sich leider, wenn man nicht mit beschlagenen Fenstern herum fahren will.

In der Praxis habe ich den iMiev in diesen Winter kaum je mehr als für eine Reichweite von 50 Km nützen können.

Auch mehrfache Anfragen bei Mitsubishi, ob sie den meiner Meinung nach grossen Produktemangel mit zum Beispiel einer Frontscheibenheizung beheben wollen (diese braucht nämlich viel weniger Strom wie die Heizung und das Gebläse), blieb bis heute unbeantwortet, was leider auch nicht gerade für diesen Hersteller spricht. Gerade Leute, welche bereit sind CHF 50’000 für ein neue Art Auto zu bezahlen, sollten mit einer etwas grösseren Kulanz bedacht werden.

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